Die Geschichte der Osteopathie
Der Begriff Osteopathie leitet sich aus dem Griechischen ab. Trennt man das Wort erhält man „os“ für Knochen und „pathos“ für Leiden. Also das Knochenleiden. Im 19. Jahrhundert entwickelte Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) in den USA, wenn auch die Grundlagen seit der Antike bekannt sind, die Osteopathie als eigenständige Therapie. Heute ist diese Form der manuellen Therapie weltweit anerkannt, die Kosten für eine Behandlung werden im Humanbereich zum Teil sogar von den Krankenkassen bezuschusst.
Seit den 70er Jahren werden auch Pferde nach diesem Konzept behandelt. Beatrix Schulte Wien hat mit der Gründung des DIPO (Deutsches Institut für Pferdeosteopathie) die Pferdeosteopathie erstmals in Deutschland eingeführt und bildet dort seit 1997 Pferdeosteotherapeuten aus.
Das Konzept
In der Osteopathie wird der Körper als Einheit gesehen. Alle Strukturen und Funktionen sind miteinander verknüpft. So werden Skelett, Organe, Faszien, Muskeln und auch das Nervensystem einbezogen. Vergleichbar mit der Funktionsweise eines Uhrwerks, in dem das saubere Ineinandergreifen eines jeden Zahnrads für das Funktionieren der Uhr gegeben sein muss. Ist im Körper also eine Struktur in seiner Beweglichkeit eingeschränkt, so hat das Auswirkungen auf den gesamten Organismus.
Bei der Osteopathie handelt es sich um eine ganzheitliche, sehr sanfte und rein manuelle Heilmethode. Der Osteotherapeut arbeitet also mit seinen Händen. So werden Bewegungseinschränkungen ertastet, welche in Folge von Unfällen, Stürzen und Gelenkblockierungen entstanden sein können. Ebenso können sie aber auch durch Muskelverkürzungen und Verspannungen, sowie durch Verklebtes Narbengewebe oder Bänder entstehen. Viele Dysbalancen kann der Körper kompensieren. Doch möglicherweise ist nach einiger Zeit jeglicher Kompensationsmechanismus erschöpft. Aus einer kleinen Funktionsstörung kann sich ein großes Problem entwickeln. Als Folge treten beispielsweise ein akuter Leistungsabfall, Rittigkeitsprobleme, Taktunreinheiten, oder Abwehrreaktionen auf Berührungen auf.
Der Osteotherapeut setzt mithilfe spezieller Behandlungstechniken einen sanften Impuls auf den Pferdekörper, welcher die Selbstheilungskräfte aktivieren kann. Somit wird dem Pferd die Chance gegeben sein Gleichgewicht wiederzufinden. Der Körper wird in Folge auf lange Sicht gestärkt.